Zurück in Hanoi steigen wir nach einem weiterem Tag in der Hauptstadt in den nächsten Bus. Dieser bringt uns diesmal wieder weiter Richtung Süden. Nach einer 10 Stündigen, aber dennoch sehr entspannten Fahrt, werden wir spät Abends, inmitten von Vietnams größten Nationalpark, in einem Ort namens Phong Nha ausgesetzt. Von den letzten Tagen immer noch mitgenommen beziehen wir direkt unser Zimmer, legen uns nach einer heißen Dusche schlafen, und da ausschlafen endlich mal wieder möglich ist, wird das auch gemäß ausgenutzt.
Den nächsten Tag verbringen wir im Garten. Wir spielen Schach und Jianzi, baden im Pool und erholen uns auf Liegestühlen. Wir lesen unter der prallen Sonne und genießen es für einen Tag lang rein gar nichts zu unternehmen.
Am Tag darauf mieten wir beim Verleih gegenüber ein altes Motorrad. Doch schon nach kurzer Fahrt gibt dieses ihren Geist auf und wir steigen auf ein weiteres, genauso wenig Vertrauenswürdig erscheinendes Gefährt um, welches uns Freudlicherweise vom Verleih gebracht wird.
Nach einem kurzen Zwischenstopp fahren wir also weiter durch das Tal, in Richtung einer der unzähligen Höhlen des riesigen Kalksteingebietes.

Zum Eingang der Höhle geht es ausgerüßtet mit Sicherheitsgurt und Helm über die längste Seilbahn Vietnams. Doch die Höhle ist im Vergleich zu weiteres Höhlen die wir hier besichtigen werden und mit Ausnahme eines Hüfttiefen Schlammbades nichts außerordentlich besonderes. Pepe und ich verbringen wohl mehr Zeit im angrenzenden Wasserpark als in der eigentlichen Höhle.
Die Zeit vergeht schnell und so fahren wir erst gegen spätem Nachmittag weiter. Unser nächster Stop an diesem Tag wird eine kleine Entenfarm. Farm ist für den Ort wohl eher nicht der passende Begriff. Es handelt sich vielmehr um ein Entenparadies
Was wir jetzt also in diesem Vietnamesischen Entenparadies suchen ist durch ein Video wohl einfacher geschildert als wenn ich versuchen würde, die dort empfundenen Emotionen in Worte zu fassen.
Abends lassen wir den Tag im Hostel ausklingen. Wir integrieren uns mehr oder weniger in die soziale Atmosphäre, nutzen das kostenlose Bier welches hier jeden Abend für eine halbe Stunde ausgeschenkt wird und realisieren kurz darauf in einem nahe gelegenem Indischem restaurant, dass wir doch nicht ganz so schärferesistent sind wie wir eigentlich angenommen hatten.
Den darauffolgenden Tag starten wir mit einer weiteren Höhlenbesichtigung. Wir fahren mit dem Mottorad an einen Fluss, von wo es auf einem Boot weiter in die Höhle Phong Nha geht.
Um gelegentliche Verwirrung zu vermeiden muss ich wohl kurz etwas erklären. Der Name Phong Nha steht nicht nur für den Ort und die Höhle in die wir jetzt mit dem Boot hereinfahren, sondern auch für das Gesamte Gebiet. Dadurch fällt es mir bei der schriftlichen Namensgebung der von mir besichtigten Orten nicht leicht verständlich zu erläutern was was ist.
Wir fahren also aus dem Ort Phong Nha über einen Fluss namens Son in die Höhle Phong Nha hinein.
Nachdem sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, das Dach des Bootes weggeklappt und von Motorbetriebener Fahrt auf ein Ruder umgestiegen wird, offenbart sich uns eine Höhlenlandschaft wie man sie nur selten sieht. Die Steinformationen und majestätischen Stalagmiten und Stalaktiten werden teils mit bunten Scheinwerfern beleuchtet, dessen Licht auf dem ruhigem Fluss reflektiert wird.
Nach 1200 Metern verschwindet der Fluss mehr oder weniger zwischen den Felsen vor uns und staunend von der Bootsfahrt steigen wir aus dem Boot aus und laufen zurück bis an den Eingang. Von den unzähligen, riesigen Stalaktiten und Stalagmiten sowie von der magischen Bootsfahrt über das stille Wasser beeindruckt denke ich immer wieder an Opa. Dem würde es hier sicher gefallen.



Das Weltkulturerbe Phong Nha (diesmal ist der Nationalpark gemeint), besteht mit über 300 Höhlen und Grotten, von denen viele noch unerforscht sind, aus einem der ältesten Karstgebirge Asiens. Eine dieser vielen Höhlen ist die Sơn Đoòng Höhle. Mit einer Länge von über 9 Kilometern, einer Höhe von 200 Metern, ihrem Hauseigenem Dschungel, Fluss, Ökosystem, eigenem Wetter und Wolken gilt sie als die größte Höhle der Welt. Diese zu besichtigen wäre für knapp 2500 USD aber ein Luxus, den ich mir leider nicht leisten kann. Das System ist seid 2013 erstmal und unter strengen Auflagen für Touristen geöffnet. Was auch gut so ist. Jedes Jahr dürfen knapp 1000 Besucher bei einer 4- bis 5 tägigen Tour die Wunder dieses Unterirdischen Systems bestaunen. Dieses mal werde ich nicht zu einen von ihnen gehören.
Doch Phong Nha hat mir dennoch viel zu bieten.

Ob es die Bergige Landschaft oder die weiten Reisfelder sind, Phong Nha ist wunderschön und für uns beide sehr erholsam. Wir genießen die paar Tage die wir hier verbringen. Und dennoch geht es für Pepe und mich weiter. Diesmal aber nicht zurück in die, von uns nun fast schon zu oft besuchte, Hauptstadt, sondern in die Aufgrund ihrer historischen Altstadt bei Touristen beliebte Stadt “Hoi An”.
Dazu aber Bald mehr.
Ich weiss ich melde mich wenig. Das tut mir Leid.
Ich hab euch lieb,
Jannis